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Kein Grund zur Sorge: Ihr Onlineverkauf geht auch nach dem Brexit weiter

Der tatsächlich eingetretene Brexit hat unter internationalen Onlineverkäufern zu einigen überhasteten Reaktionen geführt. Aber gibt es einen realen Grund für die momentane Panik? Sollten weltweite Onlineverkäufer sich aus dem Handel mit Großbritannien zurückziehen, da dessen Zukunft momentan ein wenig ungewiss scheint? Werden Kunden aus Großbritannien bald keine Waren mehr bei internationalen Verkäufern bestellen?

August 3, 2018

Last Updated on August 3, 2018 by artur

Für den Moment ist es das Beste, Ruhe zu bewahren. Auch wenn Großbritannien aus der EU austritt, wird es für die nächsten zwei Jahre ein Mitgliedsstaat bleiben. Und auch nach Ablauf dieser Frist wird sich wahrscheinlich nicht sehr viel ändern.

Es gibt einige Fragen, die beantwortet werden müssen, aber wenn Sie eine Handelsrevolution erwarten, werden Sie wahrscheinlich enttäuscht. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Brexit keine signifikanten Auswirkungen auf den Handel haben wird.

Das Ergebnis des Brexit Referendums hat die Aufmerksamkeit der E-Commerce Verkäufer auf sich gezogen

Die Nachricht am Morgen des 24. Juni schickte eine Schockwelle um die Welt. Großbritannien hatte offiziell bekannt gegeben, dass es die Europäische Union verlassen will. Schockierende, unerwartete und beunruhigende Neuigkeiten. Millionen Menschen hofften bis zuletzt, dass es sich bei der Entscheidung einfach um einen schlechten Traum gehandelt hatte.

Die Neuigkeit vom Brexit versetzte zahlreiche Onlinehändler in Alarmbereitschaft. Das wirtschaftliche Erdbeben vom 24. Juni führte zu einer Welle aus Angst und Panik.

Einige der Reaktionen fielen sehr heftig aus. Manche Händler überlegten ihre Preise in Großbritannien zu erhöhen oder den Handel mit dem Land sogar völlig einzustellen. Es wurden zahlreiche Fragen gestellt:

  • Soll ich die Preise auf dem britischen Markt erhöhen?
  • Soll ich den Handel mit Großbritannien einstellen?
  • Werden die Wechselkurse mein Geschäft ruinieren?

Aber nun zu den Fakten….

Der Brexit bedeutet nicht das Ende des internationalen E-Commerce.

Es besteht kein Grund zur Panik und es ist auch nicht unbedingt nötig, die Preise auf dem britischen Markt zu erhöhen oder den Handel einzustellen!

Gibt es wirklich keinen Grund zur Sorge?

Nein, es gibt keinen Grund zur Sorge. Das allgemeine Gefühl der Unsicherheit sorgt dafür, dass die Dinge schlechter aussehen als sie es tatsächlich sind. Natürlich kann niemand die Zukunft voraussagen, aber es gibt genug Hinweise, die nahelegen, dass es das Beste ist, Ruhe zu bewahren und so weiter zu machen wie bisher:

  • Großbritannien ist das Tor zu Europa und sein besonderer Status wird dafür sorgen, dass es auch weiterhin am Handel teilnimmt. brexit international ecommerce
  • Großbritanien ist der größte E-Commerce Markt in Europa und eine E-Commerce Erfolgsgeschichte.
  • Großbritannien gibt online mehr Geld pro Kopf aus als alle anderen Länder.
  • Großbritannien ist ein englischsprachiger Markt, was vieles erleichtert.

Und…

Es wird mindestens zwei Jahre dauern bis Großbritannien die EU verlässt!

Sie haben sicherlich schon von Artikel 50 gehört. Wenn der berühmt-berüchtigte Artikel 50 in Kraft tritt, informiert ein Mitgliedsstaat die EU über seinen Austrittswunsch und der Austrittsprozess beginnt. Wenn Großbritannien die EU verlässt, dann erst nach einem Verhandlungszeitraum von mindestens 2 Jahren.

In den Verhandlungen werden alle wichtigen wirtschaftlichen Aspekte, wie beispielsweise Aussenhandel, Warenaustausch, Zuwanderung und Arbeitsmarktgesetze, verhandelt. Währenddessen gelten weiterhin alle EU Richtlinien für Großbritannien und… das Geschäft läuft weiter so wie bisher.

Der Wert des Pfunds ist zwar stark gesunken aber die britische Währung ist stark

brexit online sales impactNach dem Brexit Referendum fiel der Wert des Pfunds im Vergleich zum Dollar stark ab und sank auf den niedrigsten Stand seit 1985. Auch wenn das britische Pfund schon bessere Tage gesehen hat, sollten Sie nicht vergessen, dass es eine starke Währung ist, die sich wahrscheinlich bald beruhigt.

Natürlich hat das gefallene Pfund Auswirkungen auf die Preise. Britische Unternehmen, die mit Firmen in der Eurozone handeln, sehen sich einem Preisanstieg gegenüber und auch Produkte, die in amerikanischen Dollars angeboten werden, werden für britische Konsumenten wahrscheinlich teurer.

Bei Einkäufen in Großbritannien macht das gesunkene Pfund den Kauf und die Bezahlung in einer ausländischen Währung allerdings günstiger. Das sind gute Nachrichten für EU Bürger, die Waren und Dienstleistungen aus Großbritannien importieren. Bei einem niedrigen Pfund besteht allerdings das Risiko, dass britische Käufer bei ausländischen Shops weniger Waren einkaufen.

Es ist unmöglich, zukünftige Währungsschwankungen und geschichtsträchtige Ereignisse vorherzusagen, aber für den Moment besteht kein Grund zur Sorge…

… und es ist definitiv nicht der Zeitpunkt für überhastete Entscheidungen. Stattdessen ist es besser auf mehr Informationen zu warten und so die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Die Auswirkungen des Brexits für Verkäufer auf dem Marktplatz

Was genau hat der Brexit für Verkäufer auf dem Marktplatz für Auswirkungen? Einige Fakten…

  • Solange Sie nicht auf einer anderen eBay Seite registriert sind, werden die Gebühren für den Marktplatz nach wie vor in britischen Pfund berechnet. Was sich eventuell ändern kann ist die Mehrwertsteuer. Für eBay und Amazon Gebühren fallen eventuell 20 Prozent britische Mehrwertsteuer, anstatt der bisher üblichen 15 Prozent Mehrwertsteuer, an.

Laut Tamebay …

… mag dies zunächst nach einem sofortigen 5 Prozent Rabatt für mehrtwertsteuerregistrierte Verkäufer aussehen, aber in der Vergangenheit haben die erhöhten Gebühren potentielle Mehrwertsteuerersparnisse meist schnell wieder zunichte gemacht.

  • Ein größeres Problem könnte sein, dass sich kleinere Geschäfte in den entsprechenden EU Ländern für die Mehrwertsteuer registrieren müssen.
  • Fulfilment by Amazon (FBA) könnte etwas komplizierter werden. Momentan kann sich Ihr Lager in einem britischen Amazon Warenhaus befinden und Sie können Verkäufe auf den Seiten anderer Amazon EU Länder einfach von dort aus abwickeln.
  • Was PayPal Bezahlungen betrifft, so hat das Unternehmen Erfahrung damit, Geld um die Welt zu schicken. Hier besteht also kein Grund zur Sorge. Auch andere Firmen, die ähnliche Dienstleistungen anbieten, können bei schwankenden Währungskursen entsprechend wettbewerbsfähiger werden.
  • Bei der Onlinewerbung gibt es laut der Unternehmensberatung L2 keine Auswirkungen des Brexits. Onlineanzeigen und digitale Produkte werden nicht beeinflusst, da die EU keine Zölle für nicht physisch vorhandene Waren festgelegt hat.
  • Was den Versand betrifft, werden die Zollschranken wahrscheinlich zu mehr Verwaltungsaufwand und zusätzlichen Kosten führen. Es sind höhere Im- und Exportzölle und eventuell auch eine verlangsamte Lieferung zu erwarten.. All dies hängt von den noch zu verhandelnden Verträgen ab und wird sich erst in den kommenden Monaten entscheiden.

Brexit und Webinterpretkunden: Kein Grund zur Sorge! webinterpret sales customers brexit

Sobald Artikel 50 in Kraft tritt, werden die Verträge mit den EU Mitgliedern neu verhandelt. Großbritannien ist zu wichtig, um vom Rest Europas isoliert zu werden. Die Briten sind auch die

besten Onlinekäufer Europas und daran wird auch der Brexit nichts ändern.

Daher erwarten wir keine großen Veränderungen für unsere internationalen Verkäufer. Seit Freitag dem 24. Juni haben wir zahlreiche Fragen im Sinne von ‘’Was passiert als Nächstes?’” erhalten. Wir können Ihnen versichern, dass es für unsere Kunden keinen Grund gibt, sich mit Untergangs- und Worst-Case Szenarien zu beschäftigen.

Was ist mit der Anpassung an Währungsschwankungen? Webinterpret ist auf den Brexit vorbereitet.

Euro bezogene Wechselkurse anderer Währungen werden jeden Tag um 15.00 Uhr zentraleuropäischer Zeit von der europäischen Zentralbank aktualisiert. Webinterpret überwacht diese Aktualisierungen genau und passt die Kurse für alle seine Kunden entsprechend an.

Wir gehen sorgfältig alle Artikel durch und wenn der aktuelle Wechselkurs einen Preis um mehr als 1 Prozent beeinflusst, passen wir diesen entsprechend an. Diese regelmäßige Anpassung stellt sicher, dass Sie den bestmöglichen Verkauf tätigen.

Darüber hinaus bieten wir unseren Kunden an, auf Wunsch alle Artikelpreise auf einem bestimmten Markt zu senken oder zu erhöhen. Sie können sich also sicher sein, dass Währungsschwankungen ständig überwacht werden. Es besteht kein Grund zur Annahme, dass sich der Brexit schlecht auf Ihren Verkauf auswirken könnte.

Für die Mehrheit Ihrer Kunden hat der Brexit weder kurzfristige noch langfristige Auswirkungen. Wir behalten die Situation aber im Auge und werden Sie frühzeitig informieren, wenn sich ein Handlungsbedarf ergibt.

Insbesondere nach dem Referendum ist es uns wichtig, dass unsere Kunden sich Ihrer Verkaufszahlen sicher sind. Die gute Nachricht ist: Wir bleiben am Ball!

Brexit, die europäische Union und weltweiter grenzübergreifender Handel

Wenn Sie ein internationaler Onlineverkäufer sind, haben Sie Ihre Waren wahrscheinlich schon in Länder verkauft, mit denen überhaupt kein Handelsabkommen besteht. Sie wissen also, dass solche Fälle sehr kompliziert sein können, aber definitiv nicht unmöglich sind. Kein Handelsabkommen bedeutet nicht kein Handel.

Es ist wichtig für Großbritannien den Zugang zum europäischen Binnenmarkt auch nach Inkrafttreten von Artikel 50 zu behalten, um zusätzliche Zollabgaben zu vermeiden. Neue Zollabgaben und Verzögerungen an der Grenze sind weder im Interesse der EU noch Großbritanniens.

Ein kompletter Austritt ist nicht möglich. Die Europäische Union ist komplexer als man denkt. Sie besteht aus einer Vielzahl von Vereinbarungen, wie der European Free Trade Area (EFTA), der European Economic Area (EEA), der European Union (EU), der Customs Union (CU) oder länderspezifischen Handelsabkommen, die alle einen offenen Markt forcieren.

Dies bedeutet, dass Großbritannien auch wenn es die EU verlässt, weiterhin teil der EFTA, EEA und der CU bleiben wird. Dies ist notwendig, damit der Markt reibungslos funktioniert.

Es ist zu früh um abzuschätzen, wie genau der Brexit den Handel inner- und außerhalb der EU beeinflusst. Alles hängt von den Vereinbarungen ab, die nach dem offiziellen Austrittsgesuch Großbritanniens getroffen werden.

Bisher sehen wir starke Währungsschwankungen. Es wird auch sehr viel spekuliert, aber Fakt ist… wir wissen noch nicht ob es einen Grund gibt sich Sorgen zu machen.

Momentan sollten Lösungen im Mittelpunkt stehen. Denn schlussendlich müssen wir lernen mit der neuen politischen und wirtschaftlichen Realität erfolgreich umzugehen.

Dies ist Großbritannien

Das post-imperiale Vereinigte Königreich hat sich immer etwas anders gefühlt als der Rest Europas. Pounds, Stones und Inches… die imperialen Überreste unterscheiden Großbritannien immer noch vom Festland.

Briten fahren zwar auf der linken Seite und haben komische Steckdosen, aber sie spielen sowohl in der europäischen als auch in der Weltwirtschaft eine wichtige Rolle. Daher wird Großbritannien auch weiterhin mit Europa kooperieren, unabhängig davon, ob es ein offizieller Teil der EU ist oder nicht.

Der Handel und die Zusammenarbeit Großbritanniens mit der EU und dem Rest der Welt wird weitergehen. Auch wenn es zunächst einige Schwankungen und etwas Chaos auf dem Markt gibt, ist langfristig von einer funktionierenden Lösung auszugehen.

Das Beste, was man momentan tun kann ist nicht vorschnell zu handeln und die Situation in aller Ruhe zu beobachten. Großbritannien liegt immer noch in Europa und wird in absehbarer Zukunft nicht in die USA oder nach Australien umsiedeln.

Bisher hat das Referendum absolut nichts geändert.

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Karolina Kulach
Karolina Kulach is a content marketer and non-fiction writer, specialising in global ecommerce and online sales trends.
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